Warum mache ich das hier eigentlich? 1.0

If you can, you must.

Wenn du kannst, dann musst du. Das war der Satz, der die unvergleichliche Amanda Palmer dazu bewegt hat, ihr Album „There Will Be No Intermission“ aufzunehmen, auf dem sie über Dinge spricht und singt, die schmerzen. Tod, Verlust, Verrat, Abtreibung, Mutterschaft, Versagen. Und sie ist damit auf Tour gegangen. Hat live on stage all diese extrem persönlichen und schmerzhaften Dinge preisgegeben, vor Tausenden von Menschen.

Weil sie sich dieser Maxime verpflichtet fühlt, die ich absolut unterschreibe: Wenn ich meinen Schmerz teilen und es damit auch nur einem einzigen anderen Menschen leichter machen kann, dann empfinde ich eine Liebesverpflichtung dazu. Ich nenne es bewusst keine moralische, denn Moral ist für mich das Totschlagargument der Patriarchatsmaschine Protestantismus.

Die Verpflichtung, die ich meine, entspringt der Liebe zu allem Menschlichen, allem Verletzlichen. Dem inneren Bedürfnis, die Welt für uns alle zu einer besseren zu machen. Indem wir einander zeigen: Wir sind nicht allein. Wir hören einander. Wir halten einander. Wir dürfen unseren Schmerz fühlen und sichtbar machen, damit er irgendwann vergehen kann, wenn es an der Zeit ist.

Das ist mein Antrieb dafür, hier so offen über das zu schreiben, was mich bewegt, umtreibt, quält. Die Gewissheit, dass es unzähligen anderen Müttern* ebenso geht und es ihnen genauso guttut wie mir, gesehen zu werden. Zu erfahren, dass sie nicht allein sind.

Und weil ich es kann – weil ich die Worte habe – kann ich nicht anders, als es auch zu tun. Und ich danke Amanda Fucking Palmer dafür, dass sie damals auf dieser Tour diesen Samen in mir gepflanzt hat. Und für ihr grandioses Gesamtwerk, das mich immer wieder zu Tränen rührt, auf so vielen Ebenen.

Smash the Patriarchy.

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